Die Stadt die fast in Lava begraben wurde



Auf der westlichen Seite der spanischen Insel Teneriffa liegt die Stadt Garachico, die im 17. Jahrhundert fast in Lava begraben wurde. Heute ist die kleine Hafenstadt ein schöner Abbruch von den Touristenstädten auf der Südküste Teneriffas. 


 Für die Fahrt von der Spitze des Nationalparks El Teide bis zu der Küstenstadt Garachico haben wir ein Auto gemietet. Diese Fahrt ist jedoch nicht für empfindliche Seelen. Die Bergwege sind schmal und die unendlichen Haarnadelkurven sorgen dafür, dass es im Bauch kribbelt. Aber wir haben gehört, dass Garachico wunderschön sein sollte, und die Stadt absolut die Fahrt wert ist. Die Fahrt an sich ist auch ein schönes Erlebnis. Wir fahren von der trockenen Landschaft im Nationalpark Teide in eine grüne und lebhafte Landschaft hinein, die eine so hohe Luftfeuchtigkeit hat, dass die Scheibenwischer anfangen, und weiter zu der rauen Küstenstrecke, wo die Wellen gegen die Felsenwände der Stadt schlagen. 


Es gibt nur einen Weg zu Garachico – und der geht runter. Foto: Campaya.dk

Wir kommen spät nachmittags in Garachico an. Unglücklicherweise gab es in den Tagen vor unserer Ankunft ein heftiges Sturmwetter, und große Teile der Stadt sind deshalb geschlossen. Aber wir bekommen eine Tour durch die schmalen Straßen und bekommen das Erlebnis von dem echten Spanien. Garachico ist eine sehr unberührte Stadt auf Teneriffa, weil der Tourismus hier nicht richtig eingesetzt hat, und mit Gedanke auf den Zufahrtsverhältnissen, glaube ich nicht, dass das sich ändern wird. 



Die kleinen Straßen sind gemütlich und authentisch. Foto:Campaya.dk

Garachico liegt unter einen 500 Meter hohen Felsabhang direkt zum Meer heraus. Von der Küste her kann man das Wahrzeichen der Stadt im Meer sehen: Die große Felseninsel Roque de Garachico, die ein imponierender Anblick ist.



Roque Garachico bei der Küste der Stadt. Foto: Campaya.dk

Bei einem Ausbruch im 17. Jahrhundert hat der Lava fast die ganze Stadt begraben. Der Ausbruch hat mehrere Wochen gedauert und hatte große ökonomischen Konsequenzen für die Stadt, weil der Hafen, der die große Einnahmequelle war, zerstört wurde. Heute hat die Stadt gute Anwendungsmöglichkeiten für die damaligen Zerstörungen gefunden. Sie haben mehrere Hafenbecken eingerichtet, wo die Lava sich im Wasser gelegen hatte. 


Die Hafenbecken vor der Stadt.  Foto: Campaya.dk

Garachico ist auf jedem Fall einen Besuch wert. Wenn man nicht die Lust hat, auf den Straßen mit den schmalen Haarnadelkurven von der Spitze Teneriffas bis zur Meeresoberfläche zu fahren, kann man auch die Autobahn nehmen. Dann sind es nur die letzten ungefähr 20 Kilometer, die etwas herausfordern sein können. Aber egal welchen Weg – Garachico ist die Fahrt wert. 


Sehenswürdigkeiten in Garachico 

  • Die Klosterkirche San Francisco mit Holzecken im Mudéjar-Stil und viele anderen Skulpturen. 


  • Die Kirche Santa Ana ist von dem 18. Jahrhundert. Die frühere Kirche wurde in 1706 von Lava zerstört. In einem kleinen Anbau zur Kirche gibt es ein kleines Museum. 


  • Die Festung Castillo de San Miguel. Hier wurden die Lavafelsen befestigt und mit Fußwegen ausgestattet, wo es auch ein schönes Meerwasserschwimmbecken gibt.