Die Kirche, die vom Sand begraben wurde


Das Sandtreiben hat seit das 17. Jahrhundert eine raue und unpolierte Landschaft bei den jütländischen Küsten gemacht. Das können Sie deutlich bei der versandeten Kirche sehen. Hier hat der Sand im Laufe der Zeit eine ganze Kirche begraben, und jetzt steht nur der Kirchturm zurück.


Wenn Sie schon bei der Råbjerg Mile, die in der unmittelbaren Nähe der versandeten Kirche liegt, waren, haben Sie schon ein Verständnis dafür, wie die Kräfte der Natur unbarmherzig alles, was ihrem Weg kommt, zerfrisst. Dasselbe ist für die Sct. Laurentii Kirche bei Skagen geschehen.


Die Sct. Laurentii Kirche war die Pfarrkirche Skagens vom Ende des 14. Jahrhunderts bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Das Sandtreiben hatte zuletzt die Kirche unbrauchbar gemacht. Und weil die Gemeinde sich in die Kirche graben musste, um an dem Gottesdienst teilzunehmen, wurde die Kirche nach königlichem Befehl im Jahr 1795 geschlossen.


Der Kirchturm. Foto: Campaya.dk

Heute steht nur der Turm als sichtbares Relikt. Sie können in den Turm gehen und zu den Dünen sehen, die die Kirche Innen und Außen zugedeckt haben. Im Turm gibt es Raum für Reflexionen. Ob es ist, weil man im Haus Gottes steht, oder weil man hier die absolut unbearbeitete Ausgabe der Kräfte der Natur erlebt, bleibt dem Einzelnen überlassen.


H.C. Andersen erzählt

In "Eine Geschichte aus den Dünen" von 1859 erzählt H.C. Andersen, wie der Protagonist Jürgen in der versandeten Kirche begraben wurde, als sie im Sand verschwindet:


"Jürgen war nirgends aufzufinden, weder in der Stadt Skagen noch in den Dünen, wie sehr man ihn auch suchte; die Wellen, die den Sand hinaufgerollt waren, hatten ihn wohl mit sich in die Fluten hinabgezogen, so meinte man. Sein Körper lag bestattet in dem größten Sarkophag, in der Kirche selbst; Gott hatte im Sturm eine Handvoll Erde auf seinen Sarg geworfen, die schwere Sandschicht lag darauf und liegt noch heute dort."


Als H.C. Andersen diese Geschichte schrieb, war die Kirche schon vor vielen Jahren geschlossen worden. Aber vielleicht hat auch er im Kirchturm gegrübelt.



Die Aussicht von der Spitze des Kirchturmes. Foto: Campaya.dk

Man kann es nicht wissen, ob Jürgen wirklich unter den Sanddünen begraben liegt, es ist aber ein unglaublicher Anblick zu sehen, wie die raue Natur den alten Bau fast bedeckt und zerstört hat.


Die Tour zur Kirche durch den Wald ist schön, und man würde sich ein Vergnügen entgehen lassen, wenn man die Wanderung zwischen dem Dorn und die wilden Rosen nicht macht.